Beichtgelegenheit: | ||
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Samstag: | 17.30 bis 17.50 (Winterzeit) | 18.30 bis 18.50 (Sommerzeit) |
Sonntag: | 07.30 bis 07.50 Uhr (und nach Ankündigung) |
„Herr Pfarrer, muss ich beichten?“ – Diese Frage begegnet mir immer wieder, bei Christen aller Generationen.
Unsere Kirche hält uns dazu an, dass wir regelmäßig und in überschaubaren Zeitabständen dieses Sakrament empfangen. Dieses Sakrament will mir helfen, dass ich vor Gott mein Leben ordne, alles, was mich in meiner Beziehung zu Gott und zu meinen Mitmenschen be–hindert zu beseitigen.
Das Sakrament der Beichte ist das Versöhnungsangebot Gottes an uns Menschen. Gott hat in seinem Sohn Jesus Christus, durch sein menschliches Leben, seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung die Strafe für unsere Sünden für immer auf sich genommen und getilgt. Dies ist das Angebot der Liebe und Güte Gottes uns Menschen gegenüber.
Damit dieses Geschenk der Liebe Gottes (in unserer religiösen Sprache nennen wir dies: GNADE Gottes) für unser Leben wirksam wir, ist es notwendig, dass wir zu unseren Sünden stehen (bereuen), sie bekennen (beichten), und im Anschluss an den Empfang dieses Sakramentes uns darum bemühen, nicht mehr in diese gleichen Fehler zurück zu verfallen (umkehren/bessern). ABER: Auch wenn wir wissen, dass uns dies nie gelingen wird – dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott uns immer wieder vergibt, wenn wir mit umkehrbereitem Herzen zu ihm kommen.
Wir Menschen wissen und erfahren in unserem Leben immer wieder, dass wir immer wieder scheitern, dass wir Fehler und Sünden begehen. Die Sünde hat dabei immer eine religiöse als auch eine soziale Dimension. Religiös: Weil wir alle Teil der Schöpfung Gottes sind, ist jede Sünde automatisch auch eine Verfehlung gegenüber Gott. Wir verletzen Gott, weil wir in unserer Sünde einem Menschen etwas Böses antun. Im Sakrament der Versöhnung, der Beichte verzeiht uns Gott die „Verletzung“, die wir ihm in der Sünde angetan haben, im den Dienst des Priesters. Tief beeindruckend ist für mich jedes Mal das Vergebungsgebet, das der Priester am Ende der Beichte über dem Beichtenden betet: „GOTT, DER ALLMÄCHTIGE VATER HAT DURCH DEN TOD UND DIE AUFERSTEHUNG SEINES SOHNES DIE WELT MIT SICH VERSÖHNT UND DEN HEILIGEN GEIST GESANDT ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN. DURCH DEN DIENST DER KIRCHE SCHENKE ER DIR VERGEBUNG ALL DEINER SÜNDEN. IM NAMEN DES + VATER UND DES + SOHNES UND DES + HEILIGEN GEISTES. AMEN.“ Die Kirche ist im Auftrag Jesu Ver–Mittlerin der Liebe Gottes. Diese Liebe Gottes wird in der religiösen Sprache GNADE genannt. Die Gnade Gottes ist ein Geschenk Gottes an uns Menschen. Wir können sie uns nicht verdienen, aber schenken lassen.
Sozial: In jeder Sünde begehen wir auch eine Grenzüberschreitung gegenüber unseren Mitmenschen. Diese müssen wir gegenüber unseren Mitmenschen wieder gut machen.
Wenn ich in meinem Leben Sünden begangen habe, dann kann ich weder die soziale, noch die religiöse Bewältigung, Aufarbeitung meiner Sünde vernachlässigen.
Wenn ich mich mit meinem Mitmenschen ausgesprochen und versöhnt habe, dann bedarf ich noch der Vergebung, die Gott mir schenkt. Wenn ich meine Sünden gebeichtet habe, dann muss ich das, was mir bewusst ist, dass ich falsch gemacht habe, auch meinen Mitmenschen um Verzeihung bitten.